Sonntag, 18. September 2016

 Die beiden wichtigsten Arbeitsplätze eines Menschen:
                            Kopf und Herz
Ernst Ferstl




Hier noch ein bißchen mehr von unserem Urlaub.



Ganz besonders gut hat uns der Besuch in Iffeldorf bei der noch sehr neuen Anlage von Gut Aiderbichl gefallen. Dort werden Tiere aufgenommen, die woanders keine Chance mehr hatten und schon gar nicht mehr lebten, wenn sie nicht hier ein neues Heim gefunden hätten.  Dort kann man sehr traurige Lebensläufe der Tiere nachlesen und ich bin froh, dass es so einen Ort wie Aiderbichl gibt.  Die Tiere haben es dort gut, so sauber und richtig viel Platz. Auf diesem Gut z.B. liefen u.a. zahlreiche Schafe ganz frei herum und tummelten sich dann in einer riesigen Scheune, die bis oben mit Heu gefüllt war. 









Wir haben auch den sehr großen Eber Oskar kennengelernt, der frei herumlaufen darf und ganz lieb sein soll. Da konnte man mal sehen, wie groß Schweine wirklich werden können, wenn sie nicht vorher als Schnitzel auf dem Teller landen. Er schlief aber bei unserem Besuch und wecken wollten wir ihn lieber nicht, aber schaut selbst.




 Ich kann nur raten, besucht auch mal ein Gut Aiderbichl, wenn Ihr in der Nähe seid. Es gibt ja einige davon in Deutschland, Österreich und der Schweiz. Es kommen einem schon manchmal die Tränen, also steckt ein Taschentuch ein. 




Ein blindes Kälbchen wurde mit der Mutter dort aufgenommen und lebt heute noch als ausgewachsene Kuh mit der Mutter zusammen.  Tiere aus dem Circus, die nicht mehr gebraucht oder zu teuer wurden, Tiere mit einer Fehlstellung der Beine, blinde Tiere, ein Kamel Franziska, von einem Circus abgegeben,  die ein Junges bekam und es besonders liebevoll betreute, weil sie merkte, dass etwas nicht stimmte. Das Kleine ist dann nach ein paar Monaten gestorben und die Mutter hat furchtbar getrauert und wollte nicht mehr fressen. Hätten sich nicht die Pfleger einige Zeit intensiv Tag und Nacht um sie gekümmert, wäre sie auch gestorben. 




So ein Besuch macht einem natürlich wieder bewußt,  dass der Mensch nur Fehler macht und daraus nichts lernt. 
Es gibt aber auch gute Menschen, die sich darum kümmern, dass Tiere auf Gut Aiderbichl aufgenommen werden und ihren Lebensabend in Würde verbringen können.  Ponys z.B. die eine Behinderung haben oder die ihren Besitzern irgendwie lästig geworden sind. Kinder bekommen Ponys geschenkt, aber die Kinder bleiben nicht klein, die Ponys schon. Und dann?




Dort wird einem wieder klar,  dass besonders die Nutztiere von uns Menschen wirklich nur ausgenutzt werden. Sie schinden oft ein trauriges Dasein, bis sie dann bei uns auf dem Teller landen. Ich schäme mich auch, wir essen auch Fleisch, nicht oft und keine großen Mengen,  aber es müßte ganz allgemein ein Umdenken stattfinden. Weniger Fleisch essen,  etwas mehr dafür bezahlen, dann hätten vielleicht die Tiere wieder eine Chance, artgerechter mit mehr Platz und Auslauf gehalten zu werden und ihr kurzes Dasein würdiger zu verbringen. Das wünschte ich mir.

Das widerstrebt aber unserer Profitgier völlig und wir vergessen gerne, dass die Tiere auch Lebewesen sind mit Gefühlen. Sie spüren Angst und Schmerz, Trauer und Verlust, sie kümmern sich liebevoll um ihre Jungen. Das kriegen manche unserer Artgenossen noch nicht mal hin.
Hauptsache der Profitgeier Mensch steht an erster Stelle, er hat sein Fleisch auf dem Tisch, egal woher es kommt und es soll auch nicht viel kosten.
Na, dann guten Appetit !


Sorry, aber das mußte ich loswerden.


Bis bald, liebe Grüßchen von